Der rasante Klimawandel seit Beginn der Industrialisierung ist menschengemacht. Wer das immer noch nicht verstanden und akzeptiert hat, dem ist nicht mehr zu helfen…
Tja, so einfach ist es leider nicht. Auch wenn die Sachlage klar ist, muss man dabei etwas aufpassen. Denn die digitale Gesellschaft hat leider auch ihre Schattenseiten. Soziale Medien ersetzten mehr und mehr den traditionellen Journalismus, der eine halbwegs ausgewogene Vielfalt und den Anspruch auf Nachprüfbarkeit bietet. Zudem findet man in Facebook und Co so genannte Filterblasen: „Bist Du nicht meiner Meinung, dann fliegst Du raus – teilst Du meine Ansichten, dann bleibst Du mein Freund.“ Plötzlich werden die absurdesten Verschwörungstheorien neue Wahrheiten, unwidersprochen in der eignen Filterblase. Man muss sich nur mal den Spaß machen, in YouTube nach „Flat Earthern“ zu schauen. Da erlebt man sein blaues „flaches“ Wunder.
Aber es gibt sie auch – die gute Seite des Internets. Es gibt eine Menge sehr gut aufbereitete Informationen. Man muss sich nur die Mühe machen, danach zu suchen. Und mit ein wenig abgeklärter Vernunft und der Frage, was denn wirklich plausibel ist, Augen und Ohren aufmachen. Wichtig erscheint mir dabei, die jeweils passende Abstraktionsebene zu finden. Sicher gibt es eine Menge detaillierter akademisch hochwertiger Untersuchungen und Studien zum Klimawandel. Aber nicht jeder hat die Zeit und Muße, sich damit intensiv zu beschäftigen. Dies muss auch nicht sein. Die große Kunst ist es, in der heutigen schnellen Medienwelt, relativ kurz und knapp die Informationen schlüssig, umfassend und allgemein verständlich zu präsentieren.
Zwei wunderbare Beispiele, die mir kürzlich aufgefallen sind, sind zwei Videobeiträge von Karsten Schwanke, dem bekannten TV-Meteorologen aus der ARD. Ich würde mir wirklich wünschen, dass jeder sich diese beiden 6 und 7 Minuten langen Filme anschaut. Damit hat man die Basics für jede Diskussion mit einem Klimaskeptiker parat.
1. Beitrag:
Warum ist sich die Wissenschaft so sicher, dass der Klimawandel menschengemacht ist?
Es gibt doch so viele natürliche Einflüsse auf unser Klima. Und außerdem verläuft die Kurve der CO2-Emmissionen des Menschen nicht genau parallel zur Erderwärmung. Wie kann das sein?
2. Beitrag:
Wie funktioniert das mit dem CO2 und der Erderwärmung eigentlich?
Um die Atmosphärenphysik zu verstehen, muss man bestimmt Physik studiert haben…
Dem ist nicht so. Hier die Erklärung von Karsten Schwanke auch für Nichtphysiker:
Wer dann immer noch zu hören bekommt, dass der Treibhauseffekt des CO2 gar nicht so groß sein kann, wenn es doch nur 400 ppm – sprich 400 Moleküle pro 1 Millionen in der Atmosphäre sind, der kann gerne auf den Klimaforscher Stefan Rahmstorf verweisen [3]. Er sagt: „In jedem Liter eingeatmeter Luft stecken 3.432.000.000.000.000.000 CO2-Moleküle fossiler Brennstoffe. Gesundheitsschädlich ist das zwar nicht – aber man muss es wissen, um den Klimawandel zu verstehen.“ Also 3,4 Trillionen Moleküle fossiles CO2 in einem Liter Luft!
Quellen:
[1] ARD-Mediathek – Wetter vor acht. Das Erste: Hintergrund: Fakten zur globalen Erwärmung – 17.10.2019
https://www.ardmediathek.de/video/wetter-vor-acht/fakten-zur-globalen-erwaermung/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2RhcyB3ZXR0ZXIgaW0gZXJzdGVuL2EzZGNlMzRlLTE4YTgtNDFlOC1hNWI2LTk4Y2RkZjAyZTNlNg
[2] ARD-Mediathek – Wetter vor acht. Das Erste: Eine der wichtigsten Fragen zum Klimawandel lautet: Wie funktioniert der Treibhauseffekt? Karsten Schwanke erklärt die Wirkung des CO2-Moleküls und die Ursachen für den „zusätzlichen Treibhauseffekt“ – 16.12.2019
https://www.ardmediathek.de/video/wetter-vor-acht/wie-funktioniert-der-treibhauseffekt/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2RhcyB3ZXR0ZXIgaW0gZXJzdGVuLzQ2Njg3ZjA3LTk5MTYtNGQ1OS1hMDAwLWZlZmI4MWNiMjdhMQ
[3] Der Spiegel: Crashkurs in Strahlungsbilanz und Treibhausgas-Heizung „Woher die gewaltige Energie des Klimawandels stammt“ von Stefan Rahmstorf – 25.01.2020
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimawandel-woher-die-gewaltige-energie-der-erderhitzung-stammt-a-692ebf01-faf1-4ffe-828a-16493d24715b